Bilanz 2024

Bilanz 2024

Der Deutsche Werberat hat seine Jahresbilanz für 2024 vorgelegt. Die Zahl der bearbeiteten Beschwerden blieb im Vergleich zum Vorjahr nahezu unverändert: Es wurden 351 Fälle geprüft, nur ein Prozent weniger als 2023. Die Durchsetzungsquote des Werberats blieb mit 94 Prozent auf einem konstant hohen Niveau.

Insgesamt gingen 813 Beschwerden zu verschiedenen Werbemaßnahmen ein. In 351 Fällen musste der Werberat eine Entscheidung treffen: 68 Werbemaßnahmen wurden gestoppt oder angepasst, 279 wurden nicht beanstandet. Nur vier Unternehmen erhielten eine Rüge, weil sie trotz Beanstandung ihre Werbung nicht änderten oder einstellten – das sind halb so viele wie noch im Vorjahr. 462 Beschwerden fielen nicht in den Zuständigkeitsbereich des Werberats und wurden an andere Stellen weitergeleitet.

Thematisch stand auch 2024 wieder geschlechterdiskriminierende Werbung im Fokus der Beschwerden. Diese Kategorie blieb mit 143 Fällen fast auf Vorjahresniveau (141 Fälle), obwohl die Zahlen in den Jahren davor deutlich gesunken waren. An zweiter Stelle folgte Werbung, die bestimmte Personengruppen diskriminiert (51 Fälle, Vorjahr: 42). Auf Platz drei lagen Verstöße gegen ethische und moralische Mindeststandards mit 46 Fällen, rund 10 Prozent weniger als 2023.

Branchenmäßig sorgte Handelswerbung – sowohl für den stationären als auch den Online-Handel – erneut für die meisten Beschwerden. Dennoch gingen die Beschwerden in diesem Bereich um 45 Prozent zurück. Dahinter folgten die Branchen sonstige Dienstleistungen, Elektronik und Telekommunikation, alkoholische Getränke und Finanzdienstleistungen. Bei den Werbeformaten blieb Online-Werbung Spitzenreiter in Sachen Beschwerden. Dieses Format dominiert seit Jahren den deutschen Werbemarkt. Dahinter folgten TV-Spots, Plakate (print und digital), Fahrzeugwerbung und klassische Printanzeigen.